Unsere Wirtschaft stärken

von Marion Lück

Am 01.09.2020 hat Dr. Carsten Linnemann MdB zum Thema „Corona aus Sicht der Wirtschaft und des Mittelstandes“ im Bürgerzentrum referiert. Es gab ein interessanten und spannenden Austausch gemeinsam mit Dr. Hermann-Josef Tebroke MdB und  Rainer Deppe MdL. Im Rahmen dieser Veranstaltung habe ich meine Ideen für ein 5-Punkte-Programm zum Thema „Unsere Wirtschaft stärken“ vorgestellt.

Im Folgenden finden Sie meinen Vortrag in leicht gekürzter Fassung:

Im Zusammenhang mit unserer Wirtschaft in Wermelskirchen sind mir zwei Botschaften ganz besonders wichtig. 

Die erste Botschaft ist: wir brauchen in Wermelskirchen eine starke Wirtschaft! Das weiß ich und deshalb werde ich alles dafür tun, damit es unseren Unternehmen gut geht.

Ich brauche Ihnen nichts vormachen: Sie alle hier wissen, wie existenziell wichtig die Gewerbesteuereinnahmen für eine Stadt wie Wermelskirchen sind. Allein deshalb ist die Wirtschaft für Wermelskirchen wichtig. 

Das ist es aber nicht allein. Genauso wichtig ist es, das Unternehmen Arbeitskräfte beschäftigen und den Menschen – bildlich gesprochen – Lohn und Brot geben. Firmen locken auch neue Arbeitskräfte nach Wermelskirchen, die dann hier Wurzeln schlagen und Familien gründen. Das ist mindestens genauso wichtig für eine Stadt wie die Gewerbesteuer selber.

Außerdem engagieren sich viele von den Unternehmern seit vielen Jahren finanziell und persönlich für unsere Stadt, weil sie sich mit ihr verbunden fühlen. Dafür möchte ich als Bürgerin an dieser Stelle einfach auch mal aus tiefstem Herzen DANKE sagen. 

Und ich kann Ihnen auch sagen, dass ich wirklich sehr stolz darauf bin, welche Unternehmen in Wermelskirchen ansässig sind. In den letzten Wochen und Monaten habe ich viele Unternehmer persönlich kennenlernen dürfen. Das Engagement, die Leidenschaft und oft auch die Leidensfähigkeit, das Herzblut und das große Verantwortungsbewusstsein, das ich dabei gesehen habe, haben mich wirklich zutiefst beeindruckt.

Ich weiß, wie wichtig die Unternehmen für Wermelskirchen sind. Die Kleinen, die Mittleren und die Großen. Ich weiß, dass wenn ein Unternehmen eine schwere, finanzielle „Erkältung“ bekommt, die Stadt mindestens einen Schnupfen bekommt. Deshalb ist mir viel daran gelegen, dass es den Firmen in Wermelskirchen gut geht. 

Und damit komme ich zu meiner zweiten Botschaft: Mein 5-Punkte-Programm.

Ich möchte es nicht nur bei Absichtserklärungen und wertschätzenden Worten belassen, sondern Ihnen konkret sagen, was die Unternehmen vor Ort von mir erwarten können.

Punkt 1: Wirtschaftsförderung

In einer Kommune mit der Größenordnung wie Wermelskirchen ist Wirtschaftsförderung Chefsache. Werde ich Bürgermeisterin, dann dürfen die Unternehmen mich beim Wort nehmen und mich direkt ansprechen – ich werde mich um ihre Angelegenheiten und Wünsche kümmern. 

Punkt 2: Austausch

Viele Unternehmer haben mir in den Gesprächen gesagt, dass sie sich einen regelmäßigeren Austausch wünschen. Daran bin ich mindestens so interessiert wie sie. Deshalb dürfen Sie erwarten, dass ich die Unternehmen anrufe, um um zu wissen wie es ihnen geht, aber auch damit wir ein persönliches Gespräch vereinbaren können, wenn das gewünscht ist. Ich halte aber auch viel davon, wenn wir punktuell einzelne Gruppen kontaktieren, zum Beispiel Gastronomen und Einzelhändler, wenn es um die Attraktivierung der Innenstadt geht oder die Gruppe der Handwerker, um gemeinsam zu überlegen, wie wir mehr Azubis gewinnen können. 

Punkt 3: Gewerbesteuerhebesatz 

Ich habe es schon beim IHK-Wirtschaftsgremium gesagt: ich bin niemand, der Wolkenkuckucksheime verspricht. Und solche Verhältnisse wie in Monheim werden wir so schnell nicht haben können. Sie können sich aber sicher sein, dass mir sehr bewusst ist, welche Auswirkungen auch nur die kleinste Erhöhung des Hebesatzes  hat. Insofern werde ich alles daran setzen, dass wir keine weiteren Steigerungen bekommen und stringent an einer Senkung arbeiten. Aber zur Ehrlichkeit gehört hier auch: keiner weiß, was nach diesem Herbst und Winter in Corona-Zeiten passiert. Auch ich nicht. Deshalb mache ich Ihnen auch keine Versprechungen, die ich nicht halten kann. Aber Sie können sicher sein: Ich bin mir sehr bewusst, welche Rolle die Höhe der Gewerbesteuer spielt. Und ich habe kein Interesse daran, irgendeinen Unternehmer in Wermelskirchen zu verlieren. Im Gegenteil, ich will neu hinzu gewinnen.

Damit kommen wir zu Punkt 4: Flächenentwicklung

Wir haben leider in Wermelskirchen kein riesiges Potenzial an Gewerbeflächen, aber das, was wir haben, müssen wir heben. Dazu gehören insbesondere unsere Industriebrachen. Diese zu entwickeln, dafür setze ich mich ein.

Neben dem Punkt der Flächenentwicklung brauchen wir aber auch generell eine gute Infrastruktur. Das ist der 5. Punkt meines Programms. Damit meine ich nicht nur eine gute Verkehrsanbindung, gerade im ÖPNV-Bereich. Die ist schon sooft beschworen worden, dass schon kaum noch einer mehr daran glaubt. Es müssen jetzt endlich Taten folgen. Der Schnellbus muss kommen!

Ich meine auch die digitale Infrastruktur: schnelles Internet und ein flächendeckendes funktionierendes Mobilfunknetz sind Grundvoraussetzungen für zukunftsfeste Unternehmen. Hier müssen wir wirklich gemeinsam mit dem Kreis Gas geben!

Und schließlich und letztlich meint Infrastruktur auch Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen und unser Krankenhaus. Sie sind einfach als Standortfaktoren für Unternehmen und ihre Mitarbeiter extrem wichtig und deshalb auch elementar für unsere Stadt. 

Ich bin überzeugt, dass mein 5-Punkte-Programm unsere Wirtschaft stärkt und unterstützt. Denn unsere Wirtschaft ist es wert, Unterstützung zu bekommen. Gerade in diesen Zeiten.

Ich wünsche unseren Unternehmern,  dass sie gut durch die Corona-Krise kommen. Hoffen wir auf einen guten Herbst und Winter ohne 2. Welle. Das ist jetzt das Wichtigste. 

Vielen Dank!

Herzlichst

Ihre Marion Lück (Bürgermeister-Kandidatin Kommunalwahl 2020 Wermelskirchen)